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Studentenwerk
Studierende helfen Potsdamern und wohnen günstig
Unterstützung im Haushalt gegen günstiges Zimmer: Das Studentenwerk Potsdam bringt Menschen in Wohnpartnerschaften zusammen. Projektkoordinatorin Kirsten Grandke erzählt, worum es geht.
Was macht Wohnen für Hilfe besonders?
Zuerst das Naheliegende: Potsdamer mit freiem Zimmer bekommen die Hilfe, die sie sich wünschen – etwa Hausaufgabenbetreuung ihrer Kinder oder einfach nur Gesellschaft – und Studierende bekommen eine günstige Unterkunft. Das Besondere an dem Projekt sind jedoch die zwischenmenschlichen Begegnungen, die sonst so nicht möglich wären. Ich habe zum Beispiel eine mexikanische Studentin an ein pensioniertes Ehepaar vermittelt. Die Eheleute lernen jetzt nicht nur Spanisch, sondern kommen hin und wieder auch in den Genuss lateinamerikanischen Essens.
Wie viele Menschen haben Sie schon zusammengebracht?
Potsdam ist eine wahnsinnig offene Stadt. In zwei Jahren haben wir 17 Wohnpartnerschaften vermittelt. Wir freuen uns, dass vor allem internationale Studierende über das Projekt eine Bleibe gefunden haben. Diese Gruppe hat es auf dem freien Wohnungsmarkt besonders schwer.
Wer kann mitmachen und wie schnell läuft die Vermittlung?
In der Regel finden wir sehr schnell ein passendes Match für Wohnraumgebende – also diejenigen, die ein freies Zimmer bereitstellen. Auf der Grundlage kurzer Bewerbungsvideos kann man sich ein erstes Bild von den Studierenden machen. Beim ersten Treffen, das entweder online oder persönlich stattfindet, stellt man schnell fest, ob es gut passt. Mitmachen kann jeder, der ein freies, abschließbares Zimmer hat und offen für das Zusammenleben mit jungen Menschen ist. Wir haben sieben Wohnpartnerschaften zwischen Studierenden und Senioren vermittelt, aber auch Familien und Alleinstehende sind bei uns auf der Suche nach hilfsbereiten Mitbewohnern fündig geworden. Pflegeleistungen sind ausdrücklich ausgeschlossen. Interessierte können mich anrufen oder eine E-Mail schreiben. Ich nehme mir für alle Fragen Zeit und besuche die Leute auch zu Hause.
Was kann man tun, wenn das Zusammenleben nicht so funktioniert, wie man es sich vorgestellt hat?
Vorab wird bei uns im Studentenwerk schriftlich festgehalten, welche Unterstützung erbracht wird und auch die Bedingungen an das Zusammenleben werden in einem Wohnpartnerschaftsabkommen verschriftlicht. Manchmal lassen sich die Erwartungen aneinander nicht so leicht in die Praxis übertragen. Dann bin ich weiterhin als Ansprechpartnerin für beide Parteien da und helfe zu vermitteln. Sollte es gar nicht klappen, wird die Wohnpartnerschaft aufgelöst. Bisher haben wir aber ausschließlich positive Erfahrungen gemacht. G. Weber
Studentenwerk Potsdam, Babelsberger Straße 2, Kirsten Grandke, Tel. (0331) 370 65 06, E-Mail: wohnen-fuer-hilfe@studentenwerk-potsdam.de, www.studentenwerk-potsdam.de/wohnen/wohnen-fuer-hilfe