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Die Bundestagswahl 2025 findet am 23. Februar statt. Ursprünglich war sie für den 28. September 2025 geplant, wurde jedoch vorgezogen, nachdem die FDP am 7. November 2024 entschieden hatte, die Regierung – die sogenannte Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP – zu verlassen. Infolgedessen stellte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am 11. Dezember 2024 die Vertrauensfrage für eine Minderheitsregierung aus SPD und Grünen, die er am 16. Dezember 2024 verlor. Daraufhin löste Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den 20. Deutschen Bundestag am 27. Dezember 2024 auf und setzte den neuen Wahltermin fest.
Bei der Bundestagswahl wählen die Bürger:innen die Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Die Wahlberechtigten haben je zwei Stimmen: Mit der Erststimme wird ein oder eine Direktkandidat:in des jeweiligen Wahlkreises gewählt, mit der Zweitstimme eine Landesliste einer Partei. Die Zweitstimme bestimmt maßgeblich die Sitzverteilung im Bundestag. In den 299 Wahlkreisen treten die Direktkandidierende an, die in ihrem jeweiligen Gebiet die Mehrheit der Stimmen gewinnen müssen. Ergänzend dazu entscheiden die Zweitstimmen über die Gesamtverteilung der Mandate, was den Parteien auf Landes- und Bundesebene großen Einfluss ermöglicht. Die vorgezogene Wahl beeinflusst auch die politische Landschaft in den Bundesländern. In Brandenburg, einem Bundesland mit traditionell starker Wahlbeteiligung, sind die Direktmandate hart umkämpft. Brandenburg hat zehn Wahlkreise, in denen Kandidat:innen verschiedener Parteien antreten. Themen wie Strukturwandel in den ehemaligen Braunkohlerevieren, Ausbau erneuerbarer Energien und die Verbesserung der Infrastruktur spielen hier eine zentrale Rolle. In den vergangenen Wahlen konnte die SPD in Brandenburg dominieren, doch die steigende Zustimmung anderer Parteien lässt eine klare Wahlentscheidung noch offen.
Die aktuelle Bundestagswahl ist nicht nur wegen der politischen Themen brisant, sondern auch wegen der zugespitzten gesellschaftlichen Debatten. Polarisierung, Digitalisierung und die Auswirkungen des Klimawandels bestimmen die politische Agenda. Gerade junge Wähler:innen sind aufgerufen, sich zu beteiligen, da Themen wie Bildungspolitik, soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit ihre Zukunft direkt beeinflussen. Zudem wird erstmals wieder intensiv über eine Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre diskutiert, was weitere Dynamik in die politische Landschaft bringt. Ein wichtiger Bestandteil der Wahl ist auch die U18-Kampagne, die Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bietet, symbolisch zu wählen. In Brandenburg gibt es Wahllokale, in denen junge Menschen ihre Stimme abgeben können. Diese Initiative soll das politische Bewusstsein fördern und den Dialog zwischen Generationen anregen. Die Bundestagswahl entscheidet nicht nur über die Zusammensetzung des neuen Parlaments, sondern auch über die Richtung, die Deutschland in den kommenden Jahren einschlagen wird. Von der Klimapolitik über die Digitalisierung bis hin zu internationalen Beziehungen stehen wichtige Entscheidungen an. Initiativen wie die der Brandenburgische Landeszentrale für Politische Bildung oder der Jugendtalk im Potsdamer Lindenpark bieten Wähler:innen wertvolle Möglichkeiten, sich fundiert über die Wahlprogramme und politischen Positionen der Parteien zu informieren.
M. Rothenburg
Bundestagswahl 2025, 23.02.2025