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Immobiliensuche im Wandel
Die Idee einer idealen Raumaufteilung hat sich verändert – die letzten Jahre haben Spuren hinterlassen. Egal ob Haus oder Wohnung, vom Schlafzimmer aus arbeiten, möchte keiner mehr. Doch nicht nur Homeoffice ist Grund für eine Umorientierung, auch der enorme Anstieg der Nebenkosten. Tipps von Andreas Güthling, Von Poll Immobilien Potsdam, für Verkäufer:innen zu Entwicklungen, verwirrenden Statistiken und Trends.
Entwicklungen: Klein und viel, statt groß und wenig
Standen vor der Pandemie Suchkriterien wie zentrale Lage, gute Anbindung zur Arbeit sowie zwei Parkplätze im Vordergrund, sieht das heute anders aus. Wohnwünsche haben sich an Umwelt, Energiekrise und Homeoffice angepasst, es wird praktisch gedacht. Zum Beispiel ist dank Homeoffice ein Zweitwagen oft hinfällig oder wird durch andere Fortbewegungsoptionen ersetzt.
Tipp: Wer ins Umland zieht, für den sind Rahmenbedingungen essenziell. Hier können Verkäufer:innen mit genauen Angaben punkten: Wie schnell ist das Internet? Welche Anbindungen gibt es? Gibt es gute Fahrradwege? Kann man Räumlichkeiten problemlos aufteilen? Auch Gesundheit und Wohlbefinden rücken mehr in den Fokus.
Verwirrende Statistik: Besser warten als pokern
Als alle bauen wollten und die Zinsen verschwindend gering waren, schossen Bodenrichtwerte in Top-Lagen in die Höhe – binnen weniger Jahre bis 50 Prozent. Heute hat sich das Blatt gewendet – Rohstoffmangel, gestiegene Zinsen und die angespannte Wirtschaftslage lassen die Baubranche einbrechen. Medien und Portale vermitteln häufig kein realistisches Bild der tatsächlichen Marktlage, denn sie stützen sich teils auf Statistiken, die zeitlich versetzt veröffentlicht werden. Immer im ersten Quartal des neuen Jahres erscheinen die neuen Bodenrichtwerte. Folge: Eine verschobene Wahrnehmung.
Tipp: Wenn sich der Immobilienverkauf in die Länge zieht, empfiehlt sich die Beratung eines kompetenten, ortskundigen Maklerbüros. Hier weiß man, welcher Preis derzeit am Markt erzielbar ist und kennt tatsächliche Verkaufspreise der Nachbarschaft.
Trends: Der Markt korrigiert sich
Grund dafür sind die stagnierende Bausituation sowie sinkende Bodenrichtwerte. Das neue „Normal“ sind Preisrückgänge im Speckgürtel von über 30 Prozent, in Toplagen von 20-25 Prozent. Übrigens: Auch wenn sich die Marktpreise regulieren, das Niveau ist immer noch höher als vor zwei Jahren. Und: Häuser im Umland passen preislich zwar wieder besser in eine Finanzierung, dennoch sind viele Interessierte zögerlich. Grund dafür ist die empfindliche Reaktion von Banken auf bestimmte Immobilien – je sanierungsbedürftiger, umso schwieriger finanzierbar.
Tipp: Wer heute verkaufen möchte, sollte überlegen, was sich perspektivisch positiv auf die Werteentwicklung auswirken könnte. Finanzstarke Käufer:innen haben aktuell deutlich mehr Auswahl – orientieren sich wieder stärker in Richtung Toplagen. Immer mit der Frage im Hinterkopf: Was bekomme ich für mein Geld? Wie entwickeln sich die Preise, wenn der Markt anzieht? R. Schuster
Von Poll Immobilen Potsdam, Friedrich- Ebert-Straße 54, Tel. (0331) 88 71 81 10, www.von-poll.com/potsdam