
© HL Böhme
Hans Otto Theater
Sommer, Sekt und Freilufttheater
Ein Gespräch über Männerabende, Ordnung und Wetter mit einem seltsamen Paar
Es wird Sommer und die meisten Menschen verbringen so viel Zeit wie möglich an der frischen Luft. Auch das Hans Otto Theater mag die Sommerluft und lädt zu seinen diesjährigen Open-Air-Veranstaltungen von „Ein seltsames Paar“ ein. Die Hauptdarsteller der Sommerproduktion Jon-Kaare Koppe und Raphael Rubino trafen sich vor der Probe mit EVENTS-Redakteurin Julia Zimmermann auf einen Kaffee.
Was ist das Besondere am Sommertheater?
R.R.: Beim Sommertheater ist die Atmosphäre total angenehm. Die Vorstellungen finden draußen statt. Die Zuschauer dürfen vor der Vorstellung immer schon einen Sekt trinken – oder einen Saft. Meistens ist gutes Wetter und die Stimmung ist einfach schön.
J.K.: Die Leute sind sehr amüsierwillig. Das macht Spaß. Interessant wird es, wenn das Wetter nicht mitspielt. Einmal haben wir so sehr gegen einen Sturm anspielen müssen, dass es schon wieder Spaß gemacht hat.
R.R.: Wir hoffen natürlich, dass es trocken bleibt und wir alle Termine spielen können.
Sie spielen sehr ungleiche Charaktere. Sind Sie selbst auch sehr unterschiedlich?
J.K.: Ich denke schon. Zum Beispiel ist unser Theatergeschmack sehr verschieden. Ich würde mich zum Beispiel als „old school“ bezeichnen. Ich bin so ein klassischer Typ.
R.R.: Und ich mag schon eher sehr moderne, sehr ausgefallene Stücke und Inszenierungen.
Raphael, Sie spielen den sehr unordentlichen Oscar, der regelmäßig Männerrunden veranstaltet, bei denen Poker gespielt, Whiskey getrunken und geraucht wird. Jon-Kaare, Sie verkörpern mit Felix das genaue Gegenteil. Sehen Sie in Ihren Rollen Parallelen zu sich selbst?
R.R.: Definitiv. Ich bin sehr ordentlich. Ich mag es, wenn Sachen geometrisch angeordnet sind. Aber solche Pokerabende sind mir fremd. Wenn ich mich mit meinen männlichen Freunden verabrede, gehen wir in eine Bar oder auf ein Konzert.
J.K.: Ich bin überhaupt nicht unordentlich. Wenn man zum Beispiel gekocht und gegessen hat, kann ich das Geschirr danach nicht ewig stehen lassen. Das gehört abgewaschen. Und Poker, muss ich zugeben, hab ich neulich zum ersten Mal gespielt. Ich bin also gar nicht wie der Oscar. Mensch, Raphael, da sind wir uns ja doch ähnlicher als wir dachten.
Gibt es eine Szene, die man schon verraten darf, auf die Sie sich besonders freuen?
R.R.: Ich mag besonders den Teil, wenn die Männer Damenbesuch bekommen.
J.K.: Ich kann mich nicht festlegen. Es gibt viele Momente, die ich sehr mag.
J. Zimmermann
Ein seltsames Paar, 23./24./30.06., 21 Uhr, 25.06., 18 Uhr, 01./03./06.-09.07., 21 Uhr,
Hans Otto Theater/Gasometer, Potsdam, Eintritt: VVK 27 Euro, AK 30 Euro, www.hansottotheater.de
Ein seltsames Paar – darum geht es:
Wöchentlich treffen sich Oscars Freunde in seiner verdreckten Singlebude zum Pokerspiel. Als sein Freund Felix nach zwölf Jahren Ehe vor die Tür gesetzt wird, nimmt Oscar ihn bei sich auf. Doch bald schon geht der Ordnungsfanatiker dem schlampigen Oscar ziemlich auf die Nerven. Als Felix Oscar auch noch eine Party mit den attraktiven Nachbarinnen verdirbt, ist klar: Felix muss ausziehen!