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„Capoeira ist ein Spiel, in dem Spieler:innen versuchen, sich auszutricksen, und passt deshalb bisher nicht so richtig in die europäische Vorstellung zwischen Wettkampf-, Fitness- und Gesundheitssport. Ob das Spiel harmonisch oder offensiv und hart verläuft, hängt von der Musik und von den beiden Kontrahenten ab“, sagt Professor Tarzan, der seit vielen Jahren die Gruppe Capoeira Gerais in Potsdam leitet. Tarzan ist nicht der echte Name des sportlichen Mitvierzigers. Es werden traditionell Decknamen vergeben, ein Erbe der brasilianischen Sklaverei, mit der die Capoeira historisch eng verbunden ist.
Charakteristisch für die Capoeira ist die „Roda“, portugiesisch für „Kreis“. Ein Kreis von Capoeiristas ist die Bühne, auf der das Spiel (oder der Kampf) ausgetragen wird. Mit Tritten, Würfen und akrobatischen Bewegungen versuchen die Kontrahenten, sich in die Ecke zu drängen – und das Publikum zu beeindrucken. „Capoeira ist wie eine Mutprobe – traue ich mich auf die Bühne? Und traue ich mich, den anderen zu provozieren?“, so Tarzan. „Training erweitert die eigenen Möglichkeiten, aber die Herausforderung findet in der Roda statt. Capoeira ist körperlich anstrengend und im Spiel erfährt man die eigenen Grenzen. Aber es verbindet Spannung, Spiel, Fitness, Musik, wobei man lernt, den eigenen Körper als Ausdrucks- und Kommunikationsmittel zu nutzen. Und es macht einfach unheimlich viel Spaß“, sagt Nora, Capoeirista aus Potsdam. K. Jung
USV Potsdam e.V., Abteilung Capoeira, Freiland, Friedrich-Engels-Straße 22, Tel. 0172 633 59 62, www.capoeira-potsdam.de