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Berlinale Filmmuseum
Ein märchenhaftes, psychisch anstrengendes, aber auch lustiges Programm ist angekündigt, wenn die Berlinale-Filme einen Abstecher in die Stadt Potsdam machen. An mehreren Tagen zeigt das Filmmuseum die vielfältigen Spielfilme und Dokus des Filmnachwuchses.
Eine Familie, die ihren Sohn zu Hause in den unterirdischen Gängen eines Bunkers unterrichtet („Der Bunker“), zwei Jungs, die sich in eine weitaus ältere Frau verlieben („I remember“) und Wanja, die nach einem langen Gefängnisaufenthalt versucht, alles zu umgehen, was sie zurück in die Sucht bringen könnte („Wanja“). Die Themen der Berlinale-Spielfilme sind so vielfältig wie die Genres. Das Filmmuseum spielt an mehreren Tagen frisch von der Berlinale alle Streifen aus der Rubrik Perspektive Deutsches Kino nach. Diese Sparte will einerseits den deutschen Film stärker in die Berlinale einbinden. Andererseits will sie aber auch zeigen, in welche Richtung sich die Filme des deutschen Regie-Nachwuchses bewegen: Um welche Themen geht es den jungen Filmschaffenden? Und wie setzen sie diese in ihren Projekten um? Manches ist altbekannt, anderes kommt völlig unerwartet daher. Formale Beschränkungen gibt es in dieser Kategorie kaum. Umso spannender verspricht die Zeit im Kinosessel zu werden! Neben Dramen, Komödien und Psycho-Thrillern stehen unter anderem auch Dokumentationen auf der langen Liste. Zum Beispiel über Menschen im Alter von 13 bis 74 Jahren, die offen und unverkrampft über ihre Erfahrungen und Sehnsüchte in Sachen Sex sprechen. Oder über das Schaffen eines Kameramanns und die Frage, was nach dem einstigen Schaffen von den Bildern übrig bleibt. Oder über die Einteilung in ein Geschlecht und was dahinter steckt. Unser Rollenverständnis wird auf die Probe gestellt. Zählt dieser Mensch nun als Mann oder Frau? Bei den vielfältigen, interessanten Themen ist es umso spannender, dass zu fast allen Vorstellungen auch Gäste anwesend sein werden. So bieten Filmemacher, Produzenten und Schauspieler im Anschluss an die Filmvorstellungen Gesprächsrunden und Möglichkeiten zur Diskussion. J. Heck
Berlinale Spotlight – Nachspiel: Perspektive Deutsches Kino, 16.-21.02., Filmmuseum, Eintritt: 6 Euro, erm. 5 Euro