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Tuner&Lilly, 2018.12
ACHTUNG SPERRFRIST! Die Verˆffentlichung dieses Motives ist f¸r alle Online-Medien (aufler Programm-Presse) erst ab dem 24.11.2017 frei. Lilly (Iris Mareike Steen) kann sich ihrer Gef¸hle zu Tuner (Thomas Drechsel) nicht l‰nger erwehren...
„Ich war in meiner Komfortzone“
GZSZ-Schauspieler Thomas Drechsel über sein neues gesundes Leben
Der Potsdamer Schauspieler Thomas Drechsel, bekannt aus seiner Rolle des Tuner in der Fernsehserie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, ist unter die Buchautoren gegangen. In „Schwer in Ordnung: Gönn dir doch dein Glück!“ nimmt er seine Leser mit auf eine Reise durch sein Leben und motiviert zu gesünderer Ernährung, jeden Tag zu genießen und sein Leben mehr zu lieben.
Thomas, wir lieben Potsdam, du auch?
Na aber, ich bin hier geboren und aufgewachsen. Ich glaube, es gibt keine schönere Stadt als Potsdam. Ich verbinde einfach so viel damit und ich liebe diese Stadt – meine Freunde von früher sind noch hier und ich kenne mich hier einfach aus. Und dann schau dir mal Sanssouci an, wenn ich da joggen gehe oder im Park Babelsberg, wie viele Schlösser wir da haben. Eine traumhafte Stadt.
Was sollte man in Potsdam, deiner Meinung nach, unbedingt gesehen haben? Was ist dein Geheimtipp?
Oh, sehr gut. Gute Frage. Ich fand ja immer im Schloss Sanssouci den Prinzenspielplatz super schön, da haben wir früher immer mit Lego und Autos gespielt. Leider wurde der ja zugeschüttet. Und ich finde die Potsdamer Innenstadt wunderschön mit dem Holländer Viertel, den drei Stadttoren. Es gibt so viel Historie, die man sehen muss. Man muss eigentlich alles sehen. Ein Tag reicht halt nicht aus.
Nächstes Jahr spielst du zehn Jahre lang die Rolle des Tuner in „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ – was macht diese Rolle für dich aus, erkennst du dich selbst in Tuner wieder?
Es ist eine großartige Rolle. Wie gesagt, zehn Jahre sind es jetzt schon und ich bin mit ihm gewachsen, aber Tuner auch mit mir. Ich glaube, vieles habe ich von ihm und er hat vieles von mir. Das Schöne ist, ich spiele eine sehr positive, bodenständige Rolle, die eigentlich jedem nur Gutes will und sehr geerdet ist. Und von daher bin ich sehr froh, dass ich diesen Teil auch für mich annehmen kann.
Bezogen auf dein Buch „Schwer in Ordnung: Gönn dir doch dein Glück!“ – du bist ja ausgewiesener Experte auf dem Gebiet, denn du hast 30 Kilo abgenommen. Wann hast du gedacht, ich muss jetzt wirklich etwas ändern?
In meiner Rolle als Tuner bei GZSZ hatte ich eine Herztransplantation. Und nach dieser Geschichte habe ich selber Herzstechen bekommen und bin zum Arzt gegangen. Es lag dann zum Glück nur an einer Verspannung im Rücken, aber die Ärztin meinte, wenn ich bei 106 Kilo und 1,72 Meter Körpergröße so weitermache wie bisher, wäre das gesundheitsgefährdend und ich könnte Schlaganfälle bekommen und an Diabetes erkranken. Und wenn dir das jemand sagt, dann ist das schon ein Schlag vor den Bug und man sieht sein Leben auf einmal ein bisschen anders. So habe ich gemerkt, ich muss etwas tun – und zwar nicht nur irgendwie mein Gewicht reduzieren, sondern gesund leben.
Wobei du ja in deinem Buch schreibst, dass du eigentlich gar nicht unter deinem Gewicht gelitten hast.
Genau. Also ich kann nur von mir reden, aber ich war in meiner Komfortzone, ich habeversucht mich nicht so anzustrengen, ich war nie joggen oder hab großartig Sport gemacht. Und von daher, wenn ich von der Arbeit komme, viel mit dem Auto fahre und mich gleich auf die Couch setze, natürlich fühle ich mich dann wohl. Aber wenn ich dann mal in den sechsten Stock eines Altbaus musste, dann habe ich schon sehr gepumpt oder als ich vor Let’s Dance damit anfangen wollte zu joggen, dachte ich: „Boah, jetzt hast du 40 Minuten und du schwitzt wie Sau“. Aber es waren nur elf Minuten. Da merkt man dann erst, man ist eingeschränkt in dem, was man eigentlich tun will.
Und wie hast du es tatsächlich geschafft abzunehmen?
Ich weiß aus meiner Jugend, wie man Sport macht, aber bei der Ernährung wusste ich nicht so recht Bescheid. Dann habe ich mit einer Ernährungsexpertin gesprochen und sie hat mir geraten, dass man auf sich selbst hören muss: Was will ich eigentlich und was will ich mir Gutes tun? Wenn ich einen Kampf mache – ich muss abnehmen – dann hab ich schon verloren, weil ich gegen mich selber kämpfe. Und dann hab ich mir vorgenommen, einen Monat lang keinen Alkolhol zu trinken und mit gesunder Ernährung durchzuziehen. Und siehe da, sieben Kilo hatte ich in vier Wochen runter. Und das war wunderbar. Und dann habe ich mir gesagt: „Okay, komm, wir machen noch zwei Monate“, und das waren im Endeffekt die drei Monate, die ich für mich genutzt habe.
Du hast in deinem Buch auch geschrieben, dass sich mit der äußeren Hülle auch in deinem Inneren ganz viel verändert hat.
Richtig. Ich habe viel Sport gemacht, Muskeln zugenommen, Fett abgebaut, aber ich habe gemerkt, dass ich nicht mehr so beweglich bin wie früher und habe dann mit Yoga angefangen. Dann habe ich gemerkt, das ich irgendwo meine Ausgeglichenheit, meine Mitte gefunden habe. Ich habe dann auch angefangen zu meditieren und mich zu fragen, wo will ich hin? Das beschreibe ich auch im Buch, wie ich dadurch eigentlich glücklicher geworden bin. Und wenn man positiv und gut gelaunt ist, dann bekommt man das alles vielfach zurück.
Und wann kam der Punkt, dass du über deine Erfahrungen ein Buch schreiben wolltest?
Ich habe gemerkt, dass es irgendwo ein Bedürfnis für mich ist. Viele Leute haben mich auf das Abnehmen angesprochen, wie ich das geschafft habe. Die Fragen wurden immer mehr und dann dachte ich mir, teile doch deine Erfahrung.
Zum Schluss: Bitte vervollständige diesen Satz: Potsdam ist …
… einfach wunderbar!
Das Interview führte Nadine Geldener / SEKIZ
Thomas Drechsel: Schwer in Ordnung: Gönn dir doch dein Glück!, Eden Books, 256 S., 17,95 Euro, www.dann-eben-anders.de