
© Staatliche Tretjakow-Galerie, Moskau
Barberini
Impressionistische Malerei in Russland
Paris war vor 1900 der bedeutendste Anziehungspunkt für russische Künstler. Hier begegneten sie den Werken von Claude Monet und Auguste Renoir und ließen sich von den Themen und der Malweise der französischen Impressionisten anregen. In der Auseinandersetzung mit der impressionistischen Malerei des modernen Lebens befreiten sie sich vom Regelwerk des akademischen Realismus in Russland. Künstler wie Ilja Repin, Konstantin Korowin und Valentin Serow wurden inspiriert zu Darstellungen, die neben dem Eindruck des Gegenwärtigen Momente einer dem Leben zugewandten modernen Welt zeigten. Elektrisches Licht, die Auslagen der Schaufenster und die Architektur der modernen Boulevards boten ihnen Motive, denen sie mit großer malerischer Freiheit begegneten. Zurück in Russland malten sie en plein air und spürten der Flüchtigkeit des Moments in Porträts der Szenen des russischen Alltags nach. Auch Maler, die später die russische Avantgarde bildeten, entwickelten aus dem impressionistischen Studium des Lichts ihre neue Kunst. Die Ausstellung im Museum Barberini widmet sich der bislang kaum erforschten Rezeption französischer Lichtmalerei in Russland. Sie zeigt anhand von über 80 Werken die Internationalität der Bildsprache um 1900 und integriert die russischen Künstler der damaligen Zeit in das Projekt der künstlerischen Moderne. J. Zimmermann
Impressionismus in Russland, 07.11.-14.02.2021, Mi-Mo 10-19 Uhr, jeder 1. Do im Monat 10-21 Uhr, Museum Barberini, Eintritt: ab 16 Euro, erm. ab 10 Euro, www.museum-barberini.com