
© Robert Lehmann
Tatjana Meissner
Zum 30. Mauerfall-Jubiläum feiern Kabarettistin Tatjana Meissner und der Musiker André Kuntze mit ihrem Publikum die ultimative Vorher-Nachher-Show. Sie bekennt sich selbstbewusst zu ihrem ostdeutschen Migrationshintergrund, obwohl die Nachwendeentertainerin vor dem Mauerfall im VEB Maschinenbauhandel als Fachgebietsleiter in der Abteilung Halbleiterwiderstände bereits im Widerstand tätig war. Er intonierte in den 80ern als Keyboarder der Funkband Chicorée Es tut mir leid und komponierte viel später für Roland Kaiser Auf den Kopf gestellt. Zusammen besingen sie das Trauma menschenunwürdiger Ostjeans, erklären, warum Mann und Frau ohne schlechtes Gewissen intim waren, und erfreuen sich an dem Phänomen, dass sozialistische Kinderlieder und Parolen selbst bei akuter Demenz in ostdeutschen Gehirnen abrufbar verankert sind. Mit funkelndem Witz beweisen die beiden Vollblut-Puhdys-Mitsinger, dass nicht alles schlecht ist, und werben mit gutmütiger Ironie um Verständnis für die Ansichten der Bewohner der heute wirklich alten Länder. Zur Streitvermeidung beginnt die Show zur vollen oder halben Stunde, auf keinen Fall Dreiviertel! F. Wendlandt
Es war nicht alles Sex, 31.12., 18 Uhr, Waschhaus, Eintritt: VVK 21 Euro, AK 25 Euro, www.tatjana-meissner.de