
Sarah Bosetti-2018.10-b1
Intellektuelle Akupunktur
Sarah Bosetti stichelt satirisch in Echtzeit
Eigentlich müssen alle, die sie hören, nach jeder Pointe ein Schlückchen Kamillentinktur ins Ohr träufeln: Es schmerzt, wenn Sarah Bosetti die Welt erklärbespöttelt. Aber Schmerz kann ja auch sehr angenehm sein, keine gute Massage geht ohne Schreie ab. Die in den massivsten Satirekanälen unseres Landes, etwa „Der Anstalt“, in Scharfsinnstiftung durchtrainierte Poetry-Slammerin geht zur Pflege menschlicher Nähe stets auf Lesebühnen. Dort setzt sie sich ihrem Untersuchungsfeld Mensch regelmäßig aus, um das Niveau ihrer intellektuellen Akupunktur durch Echtzeitübungen in Form zu halten.
Diese gute Gelegenheit haben die Leser ihrer Bücher wie „Wenn ich eine Frau wäre“ oder „Ich bin sehr hübsch, das sieht man nur nicht so“ hierzulande nun auch: Sie können sich von der Schlagfertigkeit der Mitorganisatorin der Poetry-Slam-Meisterschaft Berlin/Brandenburg in deren Programm „Ich will doch nur mein Bestes“ eigenohrig überzeugen. S. Rosig
Sarah Bosetti, 19.10., 20 Uhr, Waschhaus, Eintritt: VVK 12 Euro, AK 15 Euro, www.sarahbosetti.com