© Kathleen Friedrich
Team Babelsberg
Die Grünraum-Unternehmerin Tanja Mutschischk und der Immobilienökonom und Projektentwickler Wolfhard Kirsch kandidieren bei der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung am 9. Juni für die Potsdamer CDU. EVENTS hat sie zu ihren Ideen für ein besseres Potsdam befragt.
Was befähigt Unternehmer:innen besonders für die Politik?
Kirsch: Wir sind es gewohnt, in Prozessen zu denken und arbeiten zielorientiert. Unternehmer:innen lernen, Dinge fertig zu machen. Das ist gerade in der Stadtpolitik von großem Vorteil.
Welche Aufgabe würden Sie nach einem Wahlsieg der Potsdamer CDU als erste angehen?
Kirsch: Wir würden die Verwaltung mit mehr Menschen und mit mehr Ressourcen ausstatten. Eine gute Verwaltung sorgt dafür, dass Beamte sich als Dienstleister der Bürgerinnen und Bürger verstehen. In den Potsdamer Ämtern hat sich das leider noch nicht bei allen herumgesprochen.
Welche besonderen Herausforderungen sehen Sie in Ihrem Wahlkreis, zu dem Babelsberg und das Zentrum-Ost gehören?
Mutschischk: Ärgerlich sind die zunehmende Vermüllung und der Vandalismus. Vieles war in Babelsberg schön hergerichtet und gammelt jetzt ein bisschen runter. Neben der Beseitigung der Schandflecken finde ich es wichtig, dass wir wieder mehr miteinander reden. Das gemeinsame Gefühl für unsere Stadtgesellschaft ist ein wenig verloren gegangen.
Was verändert sich unter der CDU in der Verkehrspolitik?
Mutschischk: Hier muss ein schlüssiges Gesamtkonzept her, das die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigt und keinen ausschließt. Einige aktuelle Projekte, Stichwort Dortustraße, sind ideologisch geprägt. Sie wurden durchgeboxt, ohne die Folgen zu bedenken. In Stadtteilen, in denen die Bevölkerung wächst, kann man zum Beispiel nicht gleichzeitig Parkplätze wegnehmen. Für den ÖPNV wollen wir erreichen, dass man von überall in Potsdam die Innenstadt und den Hauptbahnhof in mindestens 30 Minuten erreichen kann.
Wie könnte es im Wohnungsbau besser vorangehen?
Kirsch: Es wäre schon viel getan, wenn alle aktuell vorhandenen Bebauungspläne bearbeitet werden. Wir kommen da nicht voran, weil die Mitarbeiter:innen fehlen. Solange kein Baurecht geschaffen wird, kann auch nicht gebaut werden. Aufgrund höherer Materialpreise und vieler Auflagen ist es für die Stadt sehr schwierig geworden, kostengünstig zu bauen. Sozialer Wohnungsbau muss sein. Aber zusätzlicher privater Wohnungsbau verbreitert den Markt und hilft, die Mieten stabil zu halten.
An welchen Stellen hat die alte Koalition zu viel Geld ausgegeben?
Mutschischk: Da fallen mir vor allem die Machbarkeitsstudien ein. Allen voran die für das Forum an der Plantage. Dabei wird eine Menge Geld verbrannt, ohne vorher genau zu überlegen, was die Stadt eigentlich will. Die aktuellen Führungskräfte haben leider keine richtige Vision, wohin sich Potsdam entwickeln soll. Viel zu wenig Geld fließt dagegen zum Beispiel in die Instandhaltung oder Straßeninstandsetzung. T. Seifert
Das vollständige Interview sowie viele weitere Argumente und Ideen auf: www.team-babelsberg.de