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Neustart für Alte Post
In der Alten Post in Babelsberg ist wieder Leben. Der Tresen für den zweiten Standort des Cafés Miss Green Bean aus der Innenstadt ist bereits eingerichtet, die mintgrünen Plakate an den Fenstern davor kündigen eine Lesung im März in der einstigen Schalterhalle an.
Unter dem Namen „1448zwo“, angelehnt an die Postleitzahl und das Lied „Babelsberch 14482“, belebt Stephan Goericke den Ort wieder, wo er als gebürtiger Babelsberger in Kindertagen Briefe verschickte. Jetzt sind dort Veranstaltungen geplant. Am 6. März liest Steffen Schroeder aus „Mein Sommer mit Anja“, am 15. März läuft der studentische Film „Nachwendekinder“. Solche Veranstaltungen soll es nun mehrmals monatlich geben: Lesungen, Filmvorführungen, Konzerte und Diskussionen zu aktuellen Themen – Events nach Feierabend, damit die Berufstätigen aus Berlin noch eine Stunde länger bleiben und die Anwohnenden vorbeischauen. Auf dem angrenzenden Parkplatz plant Goericke Flohmarkt, Streetfood-Festival und ein Sommerfest.
Die Schalterhalle, eingerichtet mit gemütlichen Sofas und Sesseln, kann für Feiern und Veranstaltungen gemietet werden. Es gäbe bereits Anfragen für einen Jazzabend und Yoga.
„Die Idee ist, das Gebäude für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen und instand zuhalten. Als Ankergebäude für den Kiez“, sagt der 50-jährige IT-Unternehmer. Aus demselben Grund kooperiert Goericke mit benachbarten Gewerbetreibenden wie der Buchhandlung Bürgel, Bäckerei Exner und dem Spezialitätengeschäft La Strada.
Ein täglicher Anlaufpunkt soll das Café Miss Green Bean mit 40 Sitzplätzen ab April werden. „Ich finde 1448zwo ein tolles Konzept und eine super schöne Location“, sagt Julia von La Chevallerie, die 2019 ihren ersten Standort am Bassinplatz eröffnete. Frühstück und Kaffee ab 7 Uhr, Suppen und Bowls wird sie im Pfandsystem anbieten – ideal für Pendlerinnen und Pendler, Laufkundschaft, die Beschäftigten vor Ort und ihre bisherigen Stammgäste aus Babelsberg. „Es wird toll, die Ecke zu beleben“, sagt Café-Betreiberin von La Chevallerie.
Bereits der Vorplatz wirkt einladend, seit Blumenkästen und Holzbänke den grauen Beton säumen. Hier können die Cafégäste in der Sonne sitzen, aber auch die Anwohnenden sich auf ein Feierabendbier treffen oder den Döner des Imbisses gegenüber verspeisen. Diejenigen, die zu den beiden Briefkästen vor der Halle, den wenigen Überbleibseln der einstigen Postfiliale, eilen, sollen verweilen. Ab April ist ein Verkaufsstand für Spargel und Erdbeeren geplant.
Im angrenzenden Coworking-Space mit großer, moderner Küche, Loungemöbeln und Telefonkabine für ungestörte Telefonate – ein Mix aus Industriechic und original DDR-Fußboden sowie mintgrünen Fliesen – ist eins der fünf Büros für Selbstständige und Kreativ mit Postadresse im „1448zwo“ reserviert. In den anderen Büros haben sich dauerhaft eine Werbe-, eine Programmier- und eine Kryptowährungsagentur eingemietet. Zudem gibt es einen mietbaren Besprechungsraum. Katharina Golze / PNN
6.3., 19 Uhr „Mein Sommer mit Anja” – Buchlesung mit Steffen Schroeder, 15.3., 19 Uhr „Nachwendekinder” – Ein Film von Eva Hofmann,
1448zwo Work & Lounge, Voltastraße 1, www.1448zwo.de