China zu Gast in Sanssouci
Das prächtige Chinesische Haus im Rehgarten des Parks Sanssouci ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Chinamode, die im 18. Jahrhundert die höfische Kultur in ganz Europa prägte. Die Außenansicht des Pavillons wird durch die lebensgroßen vergoldeten Figuren bestimmt, die einzeln oder in Gruppen um das Gebäude platziert sind. Dargestellt sind märchenhaft gekleidete chinesische Musikanten und Teetrinker, deren exotischer Charakter mit den Säulen in Form vergoldeter Palmen harmoniert. Peter Benckert und Johann Gottlieb Heymüller haben diese reizvolle Staffage "à la chinoise" geschaffen. Der auf kleeblattförmigem Grundriss errichtete Pavillon wurde zwischen 1754 und 1764 von Johann Gottfried Büring im Auftrag Friedrichs des Großen als exotisch anmutendes Gartenhaus gebaut. Die Wände des Innenraums sind mit vergoldeten Konsolen geschmückt, auf denen Porzellane des 18. Jahrhunderts ausgestellt sind. Das große Deckenbild präsentiert in illusionistischer Architekturdarstellung eine ausgelassene chinesische Gesellschaft. Mit seinem exotischen Charme zählt das Chinesische Haus zu den schönsten Bauwerken, die die Chinamode im 18. Jahrhundert hervorgebracht hat.
Quelle: Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg